Einjahresblumen

Blumen aus den Samentütchen sind nicht nur preiswert, sondern bieten unzählige Möglichkeiten, zu üppig blühenden  Farbflächen im Garten zu gelangen. Und das in sehr kurzer Zeit. Außerdem lassen sich – in Kombination mit mehrjährigen Stauden – jedes Jahr neue und unterschiedliche Effekte erzielen. Von Ton-in-Ton-Kombinationen über Farbkontraste (z. B. knallrote Godetien – Atlasblume – neben knallblauem Rittersporn) bis zum poppigen Farbenrausch (z. B. sattgelber Goldmohn zu dunkelvioletten Lupinen).
Und da die bunten Samentüten schon ab dem frühen Frühjahr im Handel erhältlich sind, kann man schon mal mit Papier und Buntstift vorplanen …

Tipp:
Es ist zwar allgemein bekannt, dass sich besonders die Einjährigen als Schnittblume für die Vase eignen, aber dafür ist dann ja im Garten ein Farbfleck weniger zu sehen.
Doch die Wicke macht da eine hübsche Ausnahme: Eifriger Schnitt erzeugt immer mehr Blüten – also ab in die Vase …

Nach der Blütezeit lohnt es sich, eigenes Saatgut zu gewinnen. Einfach die Früchte (z. B. Kapseln an Mohn und Stockrose, Körbchen an Astern und Margeriten, Hülse an Wicken) so lange an der Pflanze lassen, bis die Früchte trocken und »totreif« sind. Dann über einem weißen Blatt Papier die Frucht zerkrümeln und Spreu, Blatt und Stängelteile vorsichtig durch Wegpusten entfernen. Saatgut in beschrifteten Briefumschlägen kühl und trocken bis zum Frühjahr aufbewahren. Eine Keimprobe (10–20 Stück) zum Ausgang des Winters auf feuchter Watte lässt Rückschlüsse auf die Keimrate zu (auszählen). 
Stammt das Blumensaatgut von Selbstbefruchtern, erhält man vom selbst gewonnenen Blumensaatgut Pflanzen, die den letztjährigen absolut gleich sind. Bei Fremdbefruchtern kann es jedoch Überraschungen mit neuen Blütenfarben und -formen geben.

Tipp:
Hässliche Wände, Schuppen und Garagen werden von rankenden Einjahresblumen in Windeseile »versteckt« – schneller als von jeder langlebigen Rankpflanze. Besonders schön sind: Schwarzäugige Susanne (Thunbergia) in Gelb und Orange, Prunkwinde (Ipomoea) in Blau und Wicken in allen Pastelltönen.
Ganz besonders schnell rankt die Kapuzinerkresse mit ihren gelben, orangefarbigen oder roten Blüten. Weiterer Vorteil: Sie ist essbar.  Die Blätter kann man gehackt z. B. aufs Quarkbrot streuen, die Knospen und jungen Kapseln als »Deutsche Kaper« in Essig einlegen, und die Blüten sehen als Nachtisch-Dekoration oder in grünem Salat wunderschön aus. Ebenfalls schön und essbar: die Feuerbohne (Phaseolus multiflorus).

Wenn Sie Ihre Blumen in »Reih und Glied« aussäen wollen, dann gibt es einen kleinen Trick: Saatgut auf einen dünnen, in der Mitte geknickten, Karton geben. Durch sanftes Klopfen auf diese »Säschiene« fallen die Körnchen einzeln in die vorbereitete Särille.

Der einzige Nachteil der Einjahresblumen: Sie werden nicht von Jahr zu Jahr schöner und üppiger. Außerdem werden die Saattütchen häufig schon sehr früh gekauft. Wer sich erst im April/Mai  für eine Aussaat entscheidet, muss daher manchmal auf seine Wunschblume verzichten – ausverkauft.

Händlersuche!