Dünger
Auch der fruchtbarste Boden verarmt mit der Zeit.
Zum einen entziehen wir mit der organischen Substanz, die wir als Ernte aus dem Garten holen, natürliche Nährstoffe, zum anderen werden die Nährstoffe aber auch mit dem Regen ausgewaschen. Daher muss der Nährstoffvorrat des Bodens von Zeit zu Zeit für die Pflanze wieder »aufgefüllt« werden.
Und dann kommt für den Hobbygärtner die Qual der Wahl.
Die handelsüblichen Gartendünger bieten mittlerweile eine Vielzahl von Varianten. Sie lassen sich unterteilen in Einnährstoffdünger (nur ein Nährelement, z. B. Stickstoff) und Mehrnährstoffdünger (z. B. sog. »Volldünger« mit Stickstoff, Phosphor und Kalium). Man kann organischen Dünger (Nährstoffe organisch gebunden, z. B. Phosphat in Knochenmehl, Stickstoff in Guano oder Blutmehl) oder anorganischen Mineraldünger (z. B. Kalium und Magnesium als Kalimagnesia) kaufen.
Darüber hinaus gibt es dann noch jede Menge Spezialdünger.
.Z. B. Langzeit-(Depot-) Dünger, der durch eine spezielle Umhüllung Nährstoffe dosiert und je nach Bodenfeuchte und -temperatur wachstumsangepasst abgibt. Oder aber Blattdünger, der ohne Umwege über die Wurzeln direkt am Ort des »Mangelgeschehens«, also im Blatt, wirkt und als erste Hilfe bei akutem Mangel ganz beliebt ist. Und so weiter …
Als Faustregel im Garten gilt:
Stickstoff (N) soll im Verhältnis zu Phosphor (P) und Kalium (K) im Mengenverhältnis N : P : K wie 1 : 1 (min. 0,6 – max. 1) : 1,5 (min. 1,2 ) vorliegen.
Der richtige Dünger: eine Glaubensfrage?
Über die Art der Düngung –organisch oder mineralisch – können Hobbygärtner wie über kein anderes Thema ins Diskutieren geraten, und jede Seite kann gute Argumente für den »organischen« bzw. »mineralischen« Standpunkt ins Feld führen.
Doch wirklich wichtig ist: die Düngung mit »Augenmaß«! Und das heißt: Nicht einfach losdüngen, sondern im Frühjahr die Nährstoffgehalte im Boden feststellen. Erst danach – je nach Nährstoffzustand – düngen.
Tipp:
Es gibt Test-Sets im Handel, die einfach zu handhaben sind und die die Stickstoff-, Phosphor-, Kalium- und Calcium-Gehalte im Boden feststellen. Je nach Nährstoffbedarf Ihrer Kultur können Sie dann eine Ergänzungsdüngung geben.
Untersuchen Sie auch Ihren Gartenkompost: Häufig ist er zwar stickstoffreich, aber arm an Kalium.
Die wichtigsten Mangelerkrankungen
Element: Stickstoff (N)
Funktion: Eiweißbaustein, Baustein von Blattgrün, Enzymen, Vitaminen
Mangelsymptom: Aufhellen und Vergilben älterer Blätter, Pflanze klein,
sperrig, starr. Wachstum allgemein gehemmt.
Abhilfe: Zufuhr von mineralischen Stickstoffdünger mit Ammonium, Nitrat oder Harnstoff. Zufuhr von organischem Stickstoffdünger wie Guano, Blutmehl
Element: Phosphor (P)
Funktion: Wichtig für Energie verbrauchende Vorgänge wie Keimung, Blütenbildung, Wurzelwachstum
Mangelsymptom: Ältere Blätter zuerst dunkelgrün, dann rötlich
Abhilfe: Zufuhr von min. Phosphordünger wie Superphosphat oder Thomasphosphat. Zufuhr von org. Phospordünger wie Knochenmehl.
Element: Kalium (K)
Funktion: Wichtig für Frost- und Trockenheitsresistenz, Standfestigkeit. Wichtig für Süße und Geschmack.
Mangelsymptom: Rand älterer Blätter wird gelb und vertrocknet.Pflanzen »schlapp«, Früchte fad und nicht gut haltbar.
Abhilfe: Zufuhr von min. Kali-Dünger wie Kalimagnesia oder Kaliumsulfat.
Element: Magnesium (Mg)
Funktion: Baustein des Blattgrüns (Chlorophylls)
Mangelsymptom: Ältere Blätter werden zwischen den Adern gelb, ie Adern heben sich grün vom Untergrund ab.
Abhilfe: pH-Wert des Bodens überprüfen, ggf. durch Kalken anheben. Mit Bittersalz über den Boden oder Mg-Blattdünger übers Blatt düngen.
Element: Eisen (Fe)
Funktion: Nötig für die Funktion vieler Enzyme
Mangelsymptom: Jüngere Blätter werden gelb bis weiß (Chlorose), wobei die Blattadern zunächst noch grün bleiben.
Abhilfe: pH-Wert des Bodens überprüfen, ggf. durch Zugabe sauer wirkender Dünger (Ammonsulfat, Salpeter) absenken. Mit Fe-Blattdünger übers Blatt düngen